In den Jahren 2005 bis 2010 wuchs der Anteil der Energiepflanzen in Europa laut Studie um 30 Prozent: derzeit gibt es in Deutschland 2,5 Millionen Hektar, etwa ein Fünftel der gesamten Ackerfläche. „Und der Hauptproduzent des Biokraftstoffs Raps benötigt eine Fremdbestäubung“, also Bienen, erläutert Nicole Paul von der vom Bund finanzierten Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe.

Doch die Bienenpopulation wächst nicht mit den Flächen mit. Adam Vanbergen, Biologe vom britischen Center for Ecology and Hydrology sieht  die Ursache dafür im industriellen, monokulturellen Anbau vor allem von Energiepflanzen. „Erstens finden sie dort nicht genügend Nektar und Nährstoffe. Unterernährte Insekten sind anfälliger für Krankheiten und Parasiten“. Außerdem werden in Monokulturen verstärkt jene Pestizide eingesetzt, die bei den Insekten Krankheiten auslösen.

Es ist ein Teufelskreis: Die Felder der Energiepflanzen zerstören die Bienen, auf die sie gleichzeitig angewiesen sind. Dies wird sich noch verstärken. Bislang sollen in der EU bis 2020 10 Prozent der Treibstoffe aus erneuerbaren Quellen kommen. „Die Nahrungsmittel müssen bestäubt werden, sonst droht eine Lebensmittelkrise“, sagt Potts. Die zu vermeiden, sei nur möglich, wenn die Bienen durch nachhaltigere Landwirtschaft erhalten werden.                Lena Schneider