Der Trick mit den Futtermitteln - GVO und der europäische Markt

Auch die Gentechnik-Industrie hat mitbekommen, dass es in der europäischen Bevölkerung überwiegend kritische Einstellungen zur Gentechnik in der Landwirtschaft (sogenannte 'Grüne Gentechnik') gibt.

Bewusst ist ihr ebenfalls, dass es für außerhalb Europas angebaute Gentechnisch Veränderte Organismen (GVO( = GMO)) in Europa keinen Absatzmarkt gibt, wenn die entsprechenden GVO nicht auf dem europäischen Markt zugelassen sind.
Zusätzlich werden auch konventionell angebaute Produkte in Europa unverkäuflich, wenn sie mit in Europa nicht zugelassenen GVO verunreinigt sind. Dabei ist es egal, ob die Händler oder Saatguthersteller schlampig gearbeitet haben oder ob der Anteil an GVO im Anbau bereits den konventionellen Anbau verseucht und damit den gentechnikfreien Anbau unmöglich macht. (Der parallele Anbau von GVO und gentechnikfreiem Saatgut ist auf Dauer nicht möglich!)

Um den Absatzmarkt in Europa nicht zu verlieren, gleichzeitig aber die Hürden für eine Zulassung niedriger zu legen, beantragen die GVO-Saatguthersteller (Monsanto, Syngenta, BayerCropscience, ...) zunehmend nur noch die Zulassung als Futter-oder Lebensmittel, aber nicht mehr die Zulassung als Saatgut. Damit hoffen sie, der Aufmerksamkeit und den Protesten durch Feldbefreier und Befürwortern einer Gentechnikfreien Landwirtschaft zu entgehen, weil das GVO-Saatgut ja nicht auf die europäischen Felder kommen soll.

Auch ohne die Zulassung zum Anbau ist die Zulassung als Futter- oder Lebensmittel auf dem europäischen Markt fatal, weil es den Saatgutherstellern ermöglicht, in anderen Ländern die konventionelle, bisher gentechnikfreie Herstellung von Saatgut komplett mit GVO zu durchseuchen, ohne dass sie dafür den konventionellen Saatgutherstellern Ausgleich zahlen müssen. Denn wenn die GVO auf dem europäischen Markt zugelassen sind, geht den konventionellen Herstellern kein Markt verloren.
Die Durchseuchung des Marktes mit GVO dient den entsprechenden Saatgutherstellern dann als weiteres Argument, dass ein gentechnikfreier Anbau ja gar nicht mehr möglich sei und die Zulassung der GVO daher unvermeidlich sei.

So sorgen GVO-Saatguhersteller selber dafür, dass der nicht mehr umkehrbare Zustand möglichst bald eintritt, dass alles Saatgut mit GVO durchseucht ist.

Auch eine Zulassung nur als Futter- oder Lebensmittel auf dem europäischen Markt ist daher unbedingt zu verhindern!

Gentechnikfreie Landwirtschaft lässt sich nur aufrechterhalten, wenn auch die eingeschränkte Zulassung nur als Futtermittel verhindert wird!
Eine Koexistenz von GVO und gentechnikfreiem Anbau ist dauerhaft NICHT möglich!

Am 12.11.2009 von Diethelm Schneider verfasst.