Hundekot - Nur eine ästhetisches Problem?

"Tretminen" auf Gehwegen werden von vielen Leuten als Belästigung und Ärgernis empfunden. Viele Hundebesitzer sehen im Ausweichen auf unbebaute Flächen wie Wiesen, Grünflächen, Wälder etc. eine Lösung.
Warum allein das Eintüten und entsorgen des Hundekots in Abfalleimer wirklich eine Lösung darstellt, wird in diesem Artikel besprochen.

"Hunde brauchen Auslauf", "Hundekot ist etwas natürliches", "Das verrottet doch" sind nur einige der häufigen Argumente, mit denen das Nicht-Entfernen des Hundekotes entschuldigt wird.

Neben der Problematik, dass Kinderspielplätze, Liegewiesen und Wiesen, deren Heu als Futter genutzt werden soll, nicht mehr nutzbar sind, wenn sie als Hundeklo benutzt werden, gibt es noch ein weiteres Problem:
Ständiger Hundekot-Eintrag stellt eine starke Düngung dar. Anders als bei Tieren, die sich ausschließlich von dem ernähren, was auf der Fläche wächst, und so in einen Stoffkreislauf eingebunden sind, werden die Hunde mit Futter gefüttert, das anderswo produziert wurde. Die darin enthaltenen Nährstoffe wurden also nicht der Fläche entzogen, auf der der Hundekot abgesetzt wird. Der Hundekot ist also nicht ein Teil des Stoffkreislaufs, sondern stellt für die genutzten Flächen einen Stoffeintrag dar.
Durch die große Zahl der Hundehalter und die Tatsache, dass die Hunde mehrmals am Tag ihre Notdurft verrichten müssen, ist dieser Stoffeintrag (Dünger) eine nicht zu vernachlässigende Größe.

Am stärksten wirkt sich eine starke Düngung naturgemäß auf sehr mageren Standorten aus. Als erstes wäre da die Düne Tannenbusch zu nennen, deren Offenflächen mit ihren Sandspezialisten durch die Düngung verloren zu gehen droht, weil starkwüchsige Allerweltsarten in die Lage versetzt werden, sich dort anzusiedeln und auszubreiten. Diese verändern das Mikroklima zu ihren Gunsten und können daher die Spezialisten verdrängen.
Einen entsprechenden Effekt beobachten wir auf Magerrasen wie am Rodderberg. Auch dort ermöglicht die Düngung durch Hundekot den Allerweltsarten das Eindringen in die trockeneren Bereiche. Durch den starken Wuchs und die Beschattung der Umgebung werden die Spezialisten verdrängt.
Aber selbst im Wald werden wir langfristig entsprechende Folgen beobachten. Nur die Tatsache, dass der Wald sehr viel mehr Biomasse enthält und daher die Düngung anfangs besser abpuffern kann, lässt diesen Effekt nicht so schnell augenfällig werden.

Es bleibt also festzuhalten: Der ständige Eintrag von Hundekot beeinflusst alle Biotope nachteilig. Die einzige ökologisch vertretbare Lösung lautet daher: Hundekot gehört eingetütet und in den Abfalleimer!

Am 21.07.2008 von Diethelm Schneider verfasst.