Chemische Industrie bläst zum verstärkten Angriff auf den Regenwald
In einer ganzseitigen Anzeige im General-Anzeiger Bonn, deren Inhalt auch unter http://www.forum-chemie-macht-zukunft.de/Seiten/Interviews/Interview-Wandrey.aspx zu finden ist, steht folgendes:
"[...] Und auch an biotechnischen Energieträgern wird gearbeitet. Aus Abfall Biogas zu machen, um daraus vor Ort Wärme oder Energie zu gewinnen, macht sehr viel Sinn. Allerdings sollte man nicht meinen, wir könnten mit solchen Energieträgern den weltweiten Bedarf an Primärenergie decken.
Sie sprechen das Thema Biosprit an?
Ja, in Ländern wie Brasilien ist es aufgrund des Klimas und der großen Landflächen sinnvoll, aus Zuckerrohr Ethanol zu produzieren. Damit kann man übrigens nicht nur Auto fahren. Ethanol ist auch ein wichtiger Chemierohstoff zur Herstellung des bekannten Kunststoffs Polyethylen. Wir werden zu einer mehr biobasierten chemischen Industrie kommen, in der das enorme deutsche Know-how in der chemischen Prozesstechnik auf eine neue Rohstoffbasis angewendet wird. Brasilien ist gut in den Biorohstoffen, wir hoffentlich besser in der Technologie - auf dieser Ebene sollten wir zusammenarbeiten."
Für die Chemie-Industrie zählt also nur die Fläche und die Klimaeignung, was dort jetzt ist, zählt nicht, so als ob es sich dabei um wertlosen, unbesiedelten und unbewachsenen Boden handeln würde.
Damit wird der Abholzung enormer Vorschub geleistet. Ebenso wird die Nahrungsmittelkrise verschärft und die Abhängigkeit von den Chemiefirmen erhöht ("Brasilien ist gut in den Biorohstoffen, wir hoffentlich besser in der Technologie - auf dieser Ebene sollten wir zusammenarbeiten.")
Dagegen müssen wir deutlich und lautstark Stellung nehmen.