GMO Mais NK603 und die Einschätzung der EFSA

Dass die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in der Beurteilung von Gentechnisch Veränderten Organismen (GVO) die notwendige Unabhängigkeit missen lässt und sich stets PRO GVO äußert, ist bekannt.

Diesmal machte sie in der Zusammenfassung noch eine interessante Anmerkung.

Wenn Sie den Artikel ' Lebensmittelbehörde macht sich der Verbrauchertäuschung schuldig' gelesen haben, kennen Sie die Voreingenommenheit der EFSA.

Abgesehen davon, dass die Stellungnahmen des GMO Panel der EFSA vorhersehbar immer gleich lauten ("... kein höheres Risiko als bei konventionellem Mais ...") findet sich im aktuellen Summary vom Juni 2009 bezüglich NK603 (Herbizid-Resistenz gegen Glyphosat = Roundup) eine amüsante Ergänzung:

" ... However, the EFSA GMO Panel concludes that the cultivation management of maize NK603 could have adverse effects on the environment in the context of its intended uses. The EFSA GMO Panel therefore recommends managing the use of glyphosate on maize NK603 in regimes that have similar or reduced environmental impacts compared with conventional maize cultivation."
(Quelle: http://www.efsa.europa.eu/EFSA/efsa_locale-1178620753812_1211902572982.htm )
Sie räumen also ein, dass ein Anbau mit Einsatz von Glyphosat (das ist die vorgesehene Nutzung!) nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt haben könnte und empfehlen daher, NK603 entsprechend anzubauen wie konventionellen Mais ohne Roundup-Resistenz.
!! Mit anderen Worten: NK603 biologisch angebaut gefährdet die Umwelt nicht!!

Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen!

Und das meint der GMO Panel ernst! Das ist ein "wissenschaftliches" Gremium, kein Karnevalsverein!

Immerhin zeigt die Anmerkung, dass bei der EFSA zumindest angekommen ist, dass Glyphosat / Roundup wirklich ernsthafte Umweltprobleme verursacht.

Am 07.10.2009 von Diethelm Schneider verfasst.